Niederwil. 192 Wettkämpfer nahmen in den sieben möglichen Kategorien am Aargauer Kantonalen Nationalturnertag in Niederwil den Wettkampf auf. So viele wie schon lange nicht mehr. Andi Imhof aus Bürglen dominierte das Wettkampfgeschehen vor 600 Zuschauern deutlich und verdiente sich das Rind Silvana klar.

Andi Imhof zeigte sich auch am Aargauer von seiner besten Seite. Bereits im Turnen der Vornoten sicherte er sich mit 58,7 Punkten einen Vorsprung von mehr als einem Punkt auf den Willisauer Werner Suppiger. Im Hochweitsprung gab der Urner 0,9 Punkte, im Lauf auf der Sandbahn deren 0,4 ab. Das Steinheben, das Stossen und die beiden zu den Vornoten zählenden Gänge im Schwingen absolvierte er makellos. Ein Verfolgerquintett mit Werner Suppiger, dem um seinen 102. Kranz kämpfenden Wettkampfdoyen Thomas Ettlin, Kerns, Peter Zahler aus Reichenbach, Beni Gloor, Leutwil, und Bruno Müller, Menzingen, blieben zu diesem Zeitpunkt noch in Reichweite. Daniel Schmid, der zurückgetretene Bobpilot, kehrte zum Schwingen und Nationalturnen zurück, musste aber als Freiämter im Freiamt mit dem undankbaren ersten Platz nach den Auszeichnungen vorlieb nehmen. „Ich bin selber schuld“, war sein Kommentar dazu.

Recht viele gestellte Gänge im Ringen und Schwingen veränderten am Nachmittag in dieser Hierarchie nicht mehr sehr viel. Imhof stellte mit Suppiger im Ringen und beim Schlussgang. Weiter  bezwang Thomas Ettlin und Beni Gloor, was ihm zum Sieg reichte. Suppiger verbuchte am Nachmittag vier Gestellte, blieb aber auf dem Ehrenplatz vor Thomas Ettlin und dem Aargauer Beni Gloor.

Für Andi Imhof bringt der Sieg nicht nur den 31. Kranz, sondern auch viel Freude. Er betrachtet denn auch seinen ersten Aargauer Vollerfolg als besondere Ehre. Speziell war für ihn der Schnelllauf auf Sand, da heute doch eher Kunststoffbahnen zur Verfügung stehen. Gestossen hat er sich daran allerdings nicht. In zwei Wochen will er daheim in Bürglen an den  eidgenössischen Nationalturntagen den Titel verteidigen. Der 27jährige Metallbaukonstrukteur wird am Luzern-, Ob- und Nidwaldner ebenfalls dabei sein und am Unspunnenschwinget gute Punkte holen wollen.

In der Leistungsklasse 3 kämpfte sich Tobias Riget, Kaltbrunn, im Kurzholz vom vierten Zwischenrang an die Spitze vor und verdrängte dort den zur Mittagszeit noch führenden Bruno Gisler, Bürglen, auf den Ehrenplatz. Damit fand das Rind Sinai den Weg in den Kanton St. Gallen. Die beiden Aargauer, Pascal und David Küng, arbeiteten sich beide in die Auszeichnungsränge.

Die Aargauer kamen zu keinen Kategoriensiegen, erreichten aber diverse Spitzenplatzierungen. Neben den Freiämtern trugen vor allem die Fricktaler zu dieser erfreulichen Bilanz bei. Vier Mal kamen die Sieger aus der Innerschweiz, deren drei sind Ostschweizer. Die starke Besetzung brachte ganz generell nicht nur gute Leistungen, sondern auch tolles Wettkampfgeschehen.

Das OK ist zufrieden

Das OK des TV Niederwil durfte nicht nur mit Petrus zufrieden sein, sondern auch mit den Wettkämpfern, Zuschauern, Gästen und dem Aargauischen Nationalturnerverband, meint Irma Meier. Sie breitete das Lobe auch auf ihre Helferinnen und Helfer aus.

An der Abendvorstellung „Showtime“ amüsierten sich mehr als 250 Personen über die Geschichte der Fischbachers und schwelgten in den musikalischen Zeiten der 1960er bis 1980er Jahre. Zum grossen Lacher entwickelte sich der eigens gebaute Holzbarren der St. Galler Niederwiler und die Akrobatik in Sennnenkleidung. Der Abend fand seinen gemütlichen Ausklang an der Bar mit einem Heim(weh)trunk.

Anlass:
AG Nationalturntag
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